[Rez.] Laura Sommer - Pralinenherz


Titel: Pralinenherz
Autor: Laura Sommer
Verlag: Silberflügel Verlag

Art: e-book
Seiten: ca. 232
Preis: ca. 3,99 €


Hanna ist 28 Jahre alt und lebt mit ihrem Freund Oliver in Berlin. Eigentlich fühlt sie sich dort nicht wohl, vermisst sie doch ihre Familie und ihre Freunde in Köln. Hals über Kopf verlässt sie die Stadt, als sie ihren Freund dabei erwischt, wie er mit einer anderen schläft.
Zurück in Köln läuft sie abermals Finn über den Weg, der ihr schon auf der Frankfurter Messe den Kopf verdrehte. Da sie eine neue Bleibe sucht, lädt Finn sie zu sich ein, da er noch ein Zimmer frei hat. Hanna ist sich unsicher. Sie mag Finn, aber er ist doch schwul, oder etwa nicht?
Zu all dem Stress wollen ihre Eltern das Pralinengeschäft verkaufen und nach Spanien ziehen. Höchste Zeit, auch da etwas zu unternehmen!


 Beim Cover angefangen: es passt genau zum Inhalt, ebenso wie der Titel des Buches. Denn Pralinen sind ein wesentlicher Bestandteil des Inhalts.


Vorweg muss ich sagen, dass Chick-Lit, oder Frauenliteratur, eigentlich weniger mein Genre ist. Dennoch wollte ich dem Buch eine Chance geben, sich zu beweisen.
Und das hat es auch geschafft.

Vom Schreibstil her ist es sehr schnell und aufgrund des leichten Sprachgebrauchs einfach zu lesen.
Zwar gibt es bei so manchen Stellen Wortwiederholungen, wie es mein ehemaliger Deutschlehrer ausgedrückt hätte, doch über solche Dinge kann ich bei Jungautoren sehr gut hinwegsehen, da noch kein Autor vom Himmel gefallen ist und auch diese sich erst einmal entwickeln müssen.
Ebenso sind kleine grammatikalische Fehler nichts weltbewegendes für mich.

Die Charaktere sind an und für sich gut ausgebaut, dennoch stellenweise doch unscheinbar, so dass es schwer fällt, sich sofort ein Bild des Charakters zu machen.
Je näher man dem Ende des Buches kommt, desto einfacher fällt dies aber.

Hanna stellt für mich eine normale Durchschnittsfrau dar, die an sich selbst etliche 'Probleme' sieht, von außen betrachtet jedoch keinerlei Grund zu Beanstandung hat.

Finn ist die Verdeutlichung eines Traummanns, den sich viele wohl genau so vorstellen: will seiner Liebsten die Welt zu Füßen legen, ohne sich jedoch aufzudrängen.

Auch die Nebencharaktere erhalten genug Aufmerksamkeit innerhalb der Handlung.


Kein Autor ist von Anfang an perfekt und so sollte man auch den Jungautoren eine Chance geben. In diesem Fall hat es sich durchaus mehr als gelohnt und ich freue mich, das Buch noch einmal testgelesen zu haben.
Auch die Kommunikation im Bezug auf Fehleranalyse hat super funktioniert und wurde jederzeit freundlich aufgenommen.

Zwar wird Chick-Lit nach wie vor nicht mein bevorzugtes Genre sein, doch auch ein Blick auf andere Richtungen können sich lohnen!


6 Kommentare:

Heffa Fuzzel hat gesagt…

Du hast mehrmal die sinngemäße Bedeutung von "kein Autor vom Himmel gefallen" verwendet ... heißt das jetzt, wenn es kein Jungautor gewesen wäre, sondern bspweise Dan Brown, wäre das schlechter ausgefallen?

Iseree hat gesagt…

Definitiv: ja.
Bei einem erfahrenen Autor erwarte ich einen viel größeren Wortschatz, um z.B. Wortwiederholungen oder grammatikalische Fehler zu vermeiden.

Ein Jungautor hat meines Erachtens noch so etwas wie "Welpenschutz", dem es noch gestattet ist sich kleinere Flüchtigkeitsfehler zu erlauben. Natürlich nur in einem gewissen Rahmen und solange es das Lesen nicht beeinträchtigt.

Heffa Fuzzel hat gesagt…

Das ist doch mal ein Statement. Aber ich find's gut, dass du das in deiner Bewertung hast mit einfließen lassen :)

fairytale hat gesagt…

Ise, hast du die alte Version von Pralinenherz? :)

Iseree hat gesagt…

Ich habe sowohl die alte Version, als auch die neu lektorierte. ;) Bei der Rezension handelt es sich aber um die neue!

fairytale hat gesagt…

Alles klar! :)

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